Digitalisierung in der Lehre

Ein Leitziel des TUM Medical Education Center ist die Verbesserung der Lehre an der Fakultät für Medizin der TU München. Die Bedeutung und Rolle von eLearning ist in den letzten Jahren im Hochschulbereich stetig gewachsen, sodass der nachhaltige Einsatz von eLearning zum Erfüllen dieser Zielsetzung maßgeblich beiträgt.

eLearning umfasst den Einsatz von digitalen Medien im Rahmen von Lehr- und Lernprozessen und bietet vielfältige Ansätze, den Lernprozess der Studierenden durch Medien und Interaktivität anzureichern, die Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden zu verbessern und neue didaktische Ansätze zu erschließen.

Die größere Flexibilität durch orts- und zeitungebundenes Lernen, die Unterstützung von innovativen Lernformen, die stärkere aktive Beteiligung der Studierenden durch die Erstellung eigener Inhalte oder die Aufzeichnung von Veranstaltungen sind nur einige Faktoren, die für die Attraktivität von eLearning sprechen.

Didaktik im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt unserer didaktischen Strategie steht das Konzept des Flipped Classroom, eng gebunden an die Methode des Just in Time Teaching.

Beim Flipped Classroom Ansatz werden den Studierenden vor der Präsenzveranstaltung Lehr- und Lernmittel digital zur Verfügung gestellt. Diese dienen zur (Re-)Aktivierung von Grundlagenwissen und zur Vorbereitung komplexer Themen.

In Präsenz rücken dann durch Diskussion und interaktive Übung die Anwendung und der Transfer des Gelernten sowie fallbasiertes Denken in den Vordergrund.

Durch Tests und Quizzes (Readiness Assurance) erhalten Dozierende bereits vorab einen Eindruck über den Wissensstand und das Interesse der Studierenden und können dementsprechende Schwerpunkte für die Präsenzveranstaltung setzen.

Video file
Technik

Als zentrale Plattform für die digitale Lehre nutzen wir Moodle. Dort können Lehr- und Lernmittel verwaltet und vielseitig bereitgestellt werden. Am TUM MEC verfügen wir über eine umfangreiche Ausstattung zur Erstellung von verschiedenen Videoformaten (z.B. eLectures, Screencasts oder Lehrvideos), die den Studierenden auf Moodle bereitgestellt werden können.

Interaktivierung der Präsenz

Mit Hilfe von Umfragetools wie OnlineTED, Pingo oder Tweedback können während der Veranstaltung Wissen und Meinungen in Echtzeit abgefragt werden. Durch anschließende Diskussion der Ergebnisse werden die Teilnehmer*innen aktiv in die Kursgestaltung einbezogen.

Digital Literacy

Neben den Herausforderungen der Digitalisierung der Lehre kommen auch in der Medizin selbst verstärkt Innovationen wie Künstliche Intelligenz, Robotik und Medizinisches Informationsmanagement zum Einsatz. Diese bringen neue Fragen der ärztlichen Rolle und Ethik sowie des Patientendatenschutzes mit sich. In der Ringveranstaltung des TUM MEC Digital Literacy lernen die angehenden Ärztinnen und Ärzte grundlegende Medienkompetenz und werden von Experten mit Beispielen aus der Praxis an diese innovativen Technologien und Themen herangeführt.

Clinical Reasoning

Anhand von konkreten Patientenfällen lernen Studierende, die Schritte des klinischen Denkprozesses zu durchlaufen, um korrekt und effizient zu diagnostizieren. Zur Förderung des klinischen Denkens entwickeln wir zusammen mit Dozierenden verschiedenster Fachbereiche interaktive, digitale Patientenfälle. Diese können in verschiedenen Lehrformaten (z.B. Flipped Classroom) vielseitig eingesetzt werden.

 

Projekte
eScouts für die digitale Lehre

Förderung: TUM Agenda Lehre - Lehrfond 2018
Laufzeit: 2018-2020
Projektleitung: K. Mosene, M.A., S. Rathfelder, M.A, Prof. Dr. P. Berberat 
Projektverantwortlicher TUM MEC: K. Mosene, M.A.

Beschreibung:
Um nachhaltige Strukturen bei der Verwendung von digitalen Lehrformaten zu etablieren, werden studentische Hilfskräfte in diesem Projekt zu eScouts ausgebildet. Nach der erfolgreich erprobten Anwendung von innovativen eLearning-Elementen soll der Einsatz von digitalen Lehr-/Lernumgebungen somit weiter ausgebaut werden. Studentische Hilfskräfte unterstützen in ihrer Funktion als eScouts Dozierende bei der Umsetzung von eLearning-Konzepten und bei der Produktion von digitalen Inhalten unterstützen. Die Ausbildung zum eScout umfasst sowohl technische, rechtliche wie auch didaktische Grundlagen und zielt darauf ab die Digitalisierung von Lehre sowie den Medieneinsatz an der Fakultät qualitativ zu verbessern und insbesondere breit zu etablieren.

Nach Auslaufen der Förderperiode ist das Projekt in das Entwicklungsteam des TUM MEC übergegangen und wird seither konsequent und mit großem Erfolg weiter geführt. Weitere Informationen können Sie vom eLearning-Team erhalten unter elearning.mec.med@tum.de

Entwicklung eines Kardexspiels - HeyDoc!

Laufzeit: WS 2018/19 & SS 2019 - Durchgeführt: Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Projektarbeit Game Engineering“ an der Fakultät für Informatik, Studiengang Game Engineering und Visual Computing
Projektteam FH Kempten: V. Ellenrieder, D. Bertl, J. Leibmann, M. Heim und P. Müller 
Projektleitung:  S. Rathfelder, M.A.,  K. Mosene, M.A.  und Prof. Dr. Ch. Bichlmeier (FH Kempten)
Projektverantwortlicher TUM MEC: K. Mosene, M.A. und S. Rathfelder, M.A.

Beschreibung:
Ziel des Projektes war es einen Prototyp eines Serious Games zum Thema Kardex für den simulationsbasierten Kurs 'Stationsmanagement BASIC' zu entwickeln. Studierende der FH Kempten haben sich diesem Projekt angenommen und entwickelten ein Lernspiel, welches die Studierenden der Fakultät für Medizin zur Vorbereitung und Vertiefung nutzen sollen.

Entwicklung eines Serious Games zum Thema "Patientenmanagement“

Laufzeit: 2018 & 2019 - Durchgeführt: Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Projektarbeit Game Engineering“ an der Fakultät für Informatik, Studiengang Game Engineering und Visual Computing
Projektteam FH Kempten: Leonhard Marx, Lars Kellermeier, Jakob Riedel, Robin Beinroth, Ferdinand Faber
Projektleitung:  S. Rathfelder, M.A., Dr. E. Klein, und Prof. Dr. Ch. Bichlmeier (FH Kempten)
Projektverantwortlicher TUM MEC: S. Rathfelder, M.A.

Beschreibung:
Ziel des Projektes war es einen Prototyp eines Serious Games zum Thema Patientenmanagement für den simulationsbasiteren Kurs 'Stationsmanagement BASIC' zu entwickeln. Studierende der FH Kempten haben sich diesem Projekt angenommen und gemeinsam mit uns ein erstes Level entwickelt, in welchem jungen Ärzten spielerisch wichtige Aspekte der Arzt-PAtienten-Kommunikation einer OP-Aufklärung zu vermitteln. Dafür wurde eine realitätsnahe Krankenhausstation in Szene gesetzt bestehend aus Charakteren und Einrichtungsgegenständen. Ebenso wurde ein Kommunikations- und Interaktionssystem für das Patientengespräch sowie ein System zur Auswertung der Qualität der Aufklärung implementiert.

Einen kurzen Einblick in das Projekt gibt es hier: Serious Game zum Thema OP Aufklärung

Patientenmanagement in der Klinik: Von der Aufnahme bis zur Entlassung

Förderung: Virtuelle Hochschule Bayern (VHB)
Laufzeit: 2017-2019
Projektleitung: Prof. Dr. M. Fischer (LMU) und Prof. Dr. P. Berberat 
Projektverantwortlicher TUM MEC: Dipl.-Phys. M. Brunnhuber

Beschreibung:
Förderung der Professionalisierung ärztlichen Handelns für Studierende im Praktischen Jahr der Inneren Medizin und Chirurgie - Der e-Portfolio-Kurs ist ein Angebot zur Vertiefung überfachlicher Kompetenzen zur erfolgreichen Bewältigung des Patientenmanagements im klinischen Kontext. Durch den Kurs wird die Verknüpfung des theoretischen medizinischen Wissens mit dem Patientenmanagement im Stationsalltag gefördert. Zudem wird die Reflexion des ärztlichen Handelns in diesem Kontext angeregt. (--> Hier gehts zum Kurs)

„SimCare - How to manage every day in the Hospital - eine Konzeptentwicklung für ein Serious Game“

Laufzeit: WS 2017/18 - Bachelorarbeit von Frau Sara Muhziroglu (Fakultät für Informatik, Studiengang Game Engineering)
Projektleitung:  S. Rathfelder, M.A., Dr. E. Klein, und Prof. Dr. Ch. Bichlmeier (FH Kempten) 
Projektverantwortlicher TUM MEC: S. Rathfelder, M.A.,

Beschreibung:
Die Abschlussarbeit befasst sich mit der Konzeptentwicklung eines Serious Games als Teil der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten für das Stationsmanagement des Medical Training Centers der TUM. Zu Beginn der Arbeit werden die nötigen Grundlagen zum Verständnis des Konzepts vermittelt. Im Anschluss werden die wichtigen Designentscheidungen des Konzepts vorgestellt und entsprechend begründet. Im eigentlichen Teil der Arbeit wird zu dem Konzept des Serious Games ein detailliertes Game-Design-Dokument präsentiert. Dieses untergliedert sich grob in die Bereiche Spielüberblick, Umgebung, Spielablauf, Spielemechaniken, Spielmodi, Nutzerschnittstellen und Systemanforderungen. Ein besonderer Fokus wird auf den Spielablauf und die Spielemechaniken gelegt. Daraufhin wird diskutiert, welche Probleme bei der Konzepterstellung aufgetreten sind und welche Erkenntnisse daraus gezogen werden können. Eine Zusammenfassung und ein Ausblick bilden den Abschluss der Arbeit.